marilyn manson Titel

DIE MENSCHEN HINTER DEN PSEUDONYMEN





Abgesehen von dem Neuzugang "Zim Zum" tragen und trugen alle aktuellen und verflossenen Mitglieder von Marilyn Manson angenommene Kunst-Namen, die sich aus weiblichen Vor- und männlichen Nachnamen zusammensetzen, wobei der feminine Teil jeweils von einer amerikanischen Diva und der maskuline Part von einem bekannten Mehrfachmörder entliehen wurde. An dieser Stelle soll nun gezeigt werden, wer sich hinter den Namen Ramirez, Berkowitz oder Gacy verbirgt und weshalb diese Menschen die "dunkle Seite" symbolisieren.

Daisy Berkowitz (nicht mehr bei Marilyn Manson) kommt von David Berkowitz:

David Berkowitz ("The Son Of Sam") wurde 1953 geboren und galt als schüchterner, zurückhaltender Mann, der große Schwierigkeiten mit Frauen hatte, da er sich ihnen gegenüber vollkommen unterlegen fühlte. In den Jahren 1976 bis 1977 tyrannisierte er die Stadt New York, indem er vor allem männliche und weibliche Anhalter angriff, wobei sechs Fälle tödlich und sieben weitere Übergriffe glücklicherweise nur in schweren Verwundungen endeten. Berkowitz trat sogar an die Öffentlichkeit, indem er Briefe an die "Daily News" sendete, in welchen er verkündete, daß sein Stiefvater "Sam" ihn zu den Taten zwingen würde. Bei seiner Verhaftung wurde er durch einen handgeschriebenen Zettel überführt, der mit den Briefen identisch war, die er an die Zeitung schickte und an den Tatorten hinterließ. Es stellte sich jedoch heraus, daß "Sam" der Besitzer eines Hundes war, der David nachts durch dauerhaftes Gebell nicht schlafen ließ. Berkowitz ging sogar soweit, daß es jener Hauskläffer gewesen sein soll, der ihm die Befehle zum Morden gab. David Berkowitz wurde zu 365 Jahre Gefängnisaufenthalt verurteilt.

Olivia Netwton Bundy (Ex-Mitglied) suchte sich Ted Bundy aus:

Ted Bundy war ein gutaussehnder, charmanter und liebenswürdig wirkender Mann. Jedoch lauerten hinter der Fassade Abgründe und Perversionen, die niemand für möglich gehalten hätte – vor allem nicht seine zahllosen Opfer. Häufig spielte er den hilflosen Verwundeten, um in die Wohnung junger, hübscher Frauen zu gelangen, indem er sich beispielsweise einen Gips umlegte. Insgesamt verging er sich und tötete daraufhin 22 Frauen. Vor seiner Hinrichtung meinte der Mann, der sich vor Gericht selber verteidigt hatte: "Wir Serienmörder sind überall! Wir sind eure Söhne und eure Ehegatten." Eine grausame Vorstellung, wenn man bedenkt, daß die meisten Mörder eher harmlos und "bürgerlich" wirken.

Ginger Fish entnahm seinen Nachnamen von Hamilton "Albert" Fish:

Nachdem seine Frau ihn verlassen hatte, verwandelte sich der sechsfache Vater Albert Fish in einen sadomasochistischen Kindermörder und lebte mit einem Mal all die Phantasien aus, die lange Jahre in seinem Inneren geschlummert hatten. Der 1870 geborene Mann, welcher noch im Teenager-Alter ein Bettnäßer gewesen war und als das "Problemkind" gegolten hatte, liebte Spiele mit Nadeln (an sich und den Kindern) und kastrierte seine Opfer auf bestialische Weise. 1936 sollte er auf dem Elektrischen Stuhl hingerichtet werden. Diese Tatsache erfreute Fish ungemein, da er sich auf die damit verbundenen Qualen freute. Da sich allerdings immer noch eine Unmenge von Nadeln in seinem Körper befanden, gelang es erst bei dem zweiten Versuch, dem fünfzehnfachen Mörder das Leben zu nehmen, da es einen Kurzschluß gab.

Madonna Wayne Gacy stammt von John Wayne Gacy:

John Wayne Gacy ("Pogo, der Clown") ist wohl das beste Beispiel dafür, daß man den berühmten "harmlosen Nachbarn von nebenan" häufig ihre wahre Identität nicht ansieht. Sicher muß dahinter nicht gleich ein blutrünstiger Mörder lauern, allerdings trügt bei vielen Menschen der gute Schein. Gacy trat häufig in einem lustigen Clowns-Kostüm auf, um darin kranke Kinder im nahegelegenen Hospital zu unterhalten. In Wirklichkeit jedoch war dieser Mann einsam und verlassen, ohne Freunde und ohne Lebenspartner. Er tötete insgesamt 33 junge Männer und Buben und mißbrauchte sie zuvor sexuell. Dabei plante er die Morde und die damit verbundene Zeremonie bis auf das kleinste Detail, sobald ihn einmal eine tödliche Phantasie ergriffen hatte. Bevor er 1994 hingerichtet wurde, avancierte Gacy im Gefängnis zum Star, dessen Gemälde beispielsweise für Milllionen-Beträge verkauft wurden. Die Käufer können sich heute stolz damit rühmen, einen "echten Gacy" an der Wand hängen zu haben. Ein prägender Ausspruch Gacys lautete: "Der Tod ist mir egal, es ist vielmehr das Leben, das einem die Probleme schafft!"

Gidget Gein (nicht mehr in der Band) favorisierte Edward Gein:

Edward Geins Lebensweg ist keineswegs angenehm: Der 1906 geborene Sohn eines alkohlkranken Farmers und einer dominanten, christlich-fanatischen Mutter wuchs einsam und in sich selber gekehrt auf. Nach dem Tod des Vaters, verfiel die Mutter in einen religiösen Wahn, den vor allem ihre beiden Kinder zu spüren bekamen. Gein zog sich noch weiter zurück und begann damit, gierig Bücher über die weibliche Anatomie zu lesen. Als dann auch noch seine Erzeugerin verstarb, versuchte er, sie zurück in das Reich der Lebenden zu bekommen, was natürlich scheiterte und tiefe Depressionen Geins zur Folge hatte. Edward war nicht herausragend intelligent und so war es nur eine Frage der Zeit, bis die Polizei sein Haus stürmte, um darin verschiedenste Möbelstücke zu finden, die Gein aus den sterblichen Überresten von verschiedenen Frauen "gebaut" hatte. Edward hatte bei seinen Opfern vor allem nekrophile Phantasien ausgelebt, wobei er teilweise sogar das Messer an sich selber anlegte, um sein Geschlecht zu ändern, was er allerdings nie fertigbrachte. Auf der Lebensgeschichte Geins soll auch der berühmte Film "Psycho" von Alfred Hitchcock basieren. Gein starb erst 1985 in einer geschlossenen Anstalt, nachdem er 1957 für nicht- zurechnungsfähig befunden worden war.

Sarah Lee Lucas (der ehemaliger Drummer) nahm Henry Lee Lucas:

Schläge und Mißhandlungen standen bei Henry Lee Lucas auf der Tagesordnung, als er noch ein Kind gewesen war. Seine Mutter prügelte ohne Erbarmen auf den Buben ein und machte sich regelmäßig über den ungewollten Nachwuchs lustig. Wenn sie nicht als Prostituierte arbeitete, mißhandelte sie auch den körperbehinderten, alkoholkranken Vater, der sich ebenfalls nicht zur Wehr setzen konnte. Bereits mit 15 Jahren beging Gein seinen ersten Mord und 1960 erstach er seine verhaßte Mutter. Lucas soll weit über hundert Menschen auf dem Gewissen haben und verfing sich immer mehr in seinen nekrophilen und sodomistischen Phantasien. Zusammen mit dem kannibalistisch veranlagten Ottis Toole ermordeten sie jede menschliche Seele, die ihren Weg kreuzte. 1983 wurde diese blutige Spur quer durch die Staaten gestoppt und Gein in Texas zum Tode verurteilt.

Marilyn Manson entlieh sein Pseudonym von Charles Manson:

Charles Manson ist wohl der bekannteste Mörder der Vereinigten Staaten. Den Namen "Charles Manson" nahm er übrigens erst später an und er stellt auch eine Art Pseudonym dar. Nach einer Karriere als "kleiner Gauner", gründete Manson 1967 die "Family" und verläßt seine Heimat, Kentucky, wo er 1934 geboren war. Unter dem Motto "Helter Skelter" und der Verwendung diverser Drogen war es nun sein Anliegen, möglichst alle bestehenden Verhältnisse auf den Kopf zu drehen und das Existierende zu zerstören. Das berühmteste Blutbad der "Family" fand im Haus des Regisseur Roman Polanski statt, wo die Anhänger Mansons dessen schwangere Frau, Sharon Tate, und vier weitere Gäste bestialisch ermordeten. Am 10. Dezember desselben Jahres wurde Manson inhaftiert. Noch heute lebt er in einer überaus sicheren Zelle und gibt seine dämlichen Parolen von sich.

Twiggy Ramirez wählte Richard Ramirez:

Der "Night Stalker" machte in den Achzigern die Nächte von Los Angeles unsicher. In der Stadt der Engel brach Richard Ramirez in die Häuser seiner Opfer ein, überwältigte sie, legte seine AC/DC-Kassetten ein und zelebrierte die ganze Nacht lang seine selbstentworfenen satanischen Rituale. Insgesamt fielen Ramirez rund 16 Menschen zum Opfer. Anhand von Fahndungsfotos jedoch konnte er von einer wütenden Menge, die ihn wiedererkannte, überwältigt werden. Als er zum Tode verurteilt wurde, rief er den Menschen vor dem Gericht den berühmten Satz, "See you in Disneyland!", zu.

[michael.kaiser]


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Michael Kaiser

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